Sammler von afrikanischen Masken und Figuren suchen ihre Objekte normalerweise bei den Auktionshäusern wie Lempertz oder Zemanek, die in Deutschland regelmäßig Auktionen für dieses Sammelgebiet haben. Dies hat natürlich den Vorteil, dass diese Auktionatoren Fachleute für die Beurteilung der eingelieferten Ware haben.
So ist es nicht verwunderlich, dass im dem vorliegenden Katalog der Münzhandlung steht, dass die Beschreibung der Lose weitgehend den Angaben des Sammlers folgt. Dieser Sammler bereiste besonders in den Jahren 1960-68 West – und Zentralafrika und hat seine Sammlung unter kulturanthropologischen Gesichtspunkten aufgebaut.
Blättert man in dem Katalog findet man bei den Objekten, die von einigen Abweichungen abgesehen, sich bei dem Ausruf von EUR 200 -1000 bewegen, die unterschiedlichsten Masken und Figuren. Eine Kifwebe z.B.schaut einem so neu an, als wäre sie für den Katalog hergestellt . Eine Lualwa Maske dagegen könnte der Abbildung nach interessant sein. Man müsste sie aber in der Hand gehabt haben.
Wir zweifeln nicht das Alter an. Das Problem ist aber, das für den Sammler von authentischen Afrikana das reine Alter nicht ausschlaggebend ist. Der Sammler geht davon aus, dass ein für den Gebrauch geschnitztes Stück die Kraft hat, die der ursprüngliche Erwerber von ihm erwartete. Die Maske und die Figur sollten helfen gegen böse Geister, sollten Hilfe bei den Ahnen bewirken und bei Kinderwunsch , bösen Zauber und Krankheit ihre Kraft entfalten. Ein Künstler konnte die gestellte Aufgabe nur aus dieser Erwartungshaltung erfüllen.
Ein Sammler von ethnografischen Gegenständen sucht Objekte, die für einen Stamm, oder ein Ritual typisch sind. Dies können Stücke sein, die nie gebraucht wurden und nur für den Markt hergestellt sind. Ein Sammler erkennt diese meist schnell daran, dass ihnen oft die Kraft, der künstlerische Ausdruck fehlt.
Die Auktion ist allein schon deshalb bemerkenswert, dass sie mit Ausrufpreisen das Werk eines sehr engagierten Sammlers aus den 60er Jahren vorführt.
Aus dem afrikanischen Sammelgebiet sind sehr schöne Stücke im Katalog. Gelegentlich erfährt man etwas über die Provenienz. Aussagen über die Qualität werden nicht gemacht. Ausdrücklich weist die Bruneaf darauf hin, dass sie nicht verantwortlich ist, für die Qualität und ob die Angebote authentisch sind. Sie weisen aber darauf hin, dass alle im Katalog abgebildeten Objekte von Experten geprüft wurden Sie warnen vor „wildcats „.Die Veranstalter wissen, dass es im Bereich der Aussteller viele Anbieter gibt, die keine Mitglieder sind.
Interessant ist ein Blick in die Geschichte der Bruneaf. Sie wurde 1983Â von Pierre Loos und einem halben Dutzend Händler gestartet. Heute gehören 50 international anerkannte Händler der Vereinigung an .Die Bruneaf ist ein richtiges Ereignis.
Bei dieser Gelegenheit trifft man sehr viele deutsche Sammler, da es bei uns so etwas nicht gibt. Vielleicht kommt einmal der Tag, wo sich Händler auch bei uns zusammentun und einen Anfang machen. Das könnte im Rahmen einer Antiquitätenmesse sein, wo sich Galeristen für afrikanische Objekte fokussiert darstellen würden.
Ob die Bruneaf wieder eine Steigerung ist, wird sich vor Ort zeigen, denn es kommt auf die Tiefe des Angebots an. Bekannt ist, dass schon am ersten Tag ein Großteil der guten Sachen verkauft wird und man später nur den Rest zu sehen bekommt.
Auf jeden Fall ist die Bruneaf eine Reise wert und die Kulisse Brüssel ist immer wieder faszinierend.
photo credit: urbanlegend
Da das Wetter so schön war, machten wir uns auf den weiten Weg von Wiesbaden nach Grevenbroich zum Schloss Hülchrath. Die Erwartungen waren nicht zu hoch gestellt, da die bekannt hohe Besucherzahl in der Tat hauptsächlich afrikanisches Kunsthandwerk erwarten ließ.
So war es nicht verwunderlich, dass nur an ca 2-3 Ständen für den Sammler von authentischen gebrauchten afrikanischen Masken und Figuren ein entsprechendes Angebot vorhanden war. Der überwiegende Teil war afrikanisches Kunsthandwerk, dass allerdings oft zu Preisen von authentischen Stücken angeboten wurde.
Bei einem längeren Gespräch bei einem der Händler für authentische Objekte konnte man auch gut beobachten, dass dieser Stand auf einem eher afrikanischen Volksfest eigentlich nicht richtig am Platz war. Die Besucher hielten sich bei den wirklich qualifizierten Objekten nicht lange auf. Dabei interessierte uns nicht ein Umsatz, sondern die Frage, ob überhaupt ernsthafte Sammler frü Afrcian Tribal Art das Treffen für eine Information benützten.
So wünschenswert ein Treffpunkt der Sammler der afrikanischen Kunst in Deutschland wäre- diese Veranstaltung in Hülchrath ist es sicher nicht. Dafür werden zu viele falsche Signale gesetzt. Auch die Ausstellung war aus unserer Sicht überwiegend afrikanisches Kunsthandwerk, für echte afrikanische Masken und Figuren gibt es sicher bessere Plätze.
]]>Bei einem Besuch in Berlin haben wir uns natürlich diesen Thron in der Afrikasammlung angesehen. Er ist ein großartiges Werk. Etwas dämpfte trotzdem unsere Begeisterung- er wirkt trotz seines relativ hohen Alters einfach fast wir neu. Bei uns hat sich die Liebe für Figuren und Masken mit Gebrauchsspuren soweit entwickelt , dass wir zu ungebrauchten alten Objekten immer weniger Bezug haben.
In dem Buch „ Die Kunst des Schwarzen Afrika“ von J.Karchache et al. Herder Verlag 1989 ist auf der Seite 136 in Großformat eine perlenbesetzte Bamilike Statue abgebildet, die unseren Vorstellungen von Schönheit mit Zeit -und Gebrauchsspuren sehr entspricht.
Wir haben 2 perlenbesetzte Figuren in unserer Sammlung. Wir haben sie eingeordnet unter Grassland Nr. 159 und 160.
Unsere Figuren haben sehr überzeugende Spüren eines Gebrauches. Die Perlen sind durch Alter und Licht verändert und haben so den typischen Charakter alter Farben. Beide Figuren haben eine stattliche Größe und gehörten sehr wahrscheinlich einem  hohen Würdenträger.
Es sind alte, schöne und gebrauchte Figuren, die in dieser Qualität eine Zierde für unsere Sammlung sind.
]]>Obwohl wir vielleicht mehrere tausend afrikanische Figuren gesehen haben, ist uns der Gorilla Ngil sonst noch nie begegnet.
Auch K.F.Schädler schreibt in dem Buch „ Afrikanische Kunst“ Heyne Verlag 1975 S. 228 dass von den Bulu nicht viel bekannt ist.
Unsere Gorillas haben eine sehr schöne Alterspatina und einen Ausdruck, wie man ihn nur bei hervorragenden afrikanischen Kunstwerken finden kann.
Als ein sehr erfahrener Sammler einmal unsere Sammlung in Augenschein nahm, brach er beim Anblick der beiden Affen in ein helles Lachen aus. Er war fasziniert von der Natürlichkeit und Anmut der beiden Gorillas. Und wie man auch die Figuren zueinander dreht, immer kommen lustige und natürlich anmutende Positionen dabei heraus.
Auch unser anderer Affe der Bulu (Galerie Bulu Nr. 55) hat in dem oben genannten Buch von J.Kerchache et. al. seinen Verwandten gefunden. Auf der Seite 569 ist er unter der Nr. 971 dargestellt. Wie schon oben beschrieben, sollen Buluaffen im Ritual bei der Zauberbekämpfung ihre Bedeutung gehabt haben.
Bei unsere Figur gibt es noch 2 alte Nägel , je einen auf der Brust und dem Kopf, die einen Hinweis auf ein Zauberritual geben könnten.
Wir sind natürlich sehr glücklich, diese schönen und alten Affen in unserer Sammlung zu haben.
]]>Wir besuchten die Bruneaf und bewunderten viele wirklich gute afrikanische Masken und afrikanische Figuren. Aber wir konnten manchmal nicht verstehen, dass Stücke einer für uns nicht nachvollziehbaren Qualität dort angeboten wurden. Eine bekannte Figur war in aller Munde. Viele gute Sachkenner für African Tribal Art sprachen ihr aber die Authentizität ab.
Aber dies ist subjektiv und von der Interessenslage und dem Können des Beurteilers abhängig.
Jeder Sammler von African Tribal Art macht die Erfahrung, dass, wenn er eine seiner afrikanischen Masken und Figuren einem Händler oder Sammler zeigt, er immer wieder hören kann, das ist nicht gut, dass ist nicht alt oder gebraucht
Dies wirklich ist nicht so sehr ein Problem, wenn man ein preisgünstiges Objekt afrikanischer Stammeskunst kauft
Wenn man es mag, muß es nicht immer wertvoll sein als altes und gebrauchtes Sammlerstück
Ein Problem wird es, wenn die Objekte teuer sind und man hofft, das bezahlte Geld für das Objekt einmal wieder zu bekommen.
An was kann man glauben? Sogar wenn das Objekt der African Tribal Art in einem Auktionskatalog abgebildet war, wenn es in einem Buch dargestellt ist oder in einer auf afrikanischer Stammeskunst spezialisierten Galerie angeboten wird, bekommt man nicht immer ein unabhängiges Urteil. Oft sind Interessen im Spiel, oft keine genügenden Sachkenntnisse vorhanden.Aber es gibt Ausnahmen. Dies ist relativ häufig bei guten Büchern, bei denen der Autor als neutraler Experte für African Tribal Art seine Stücke aus Museumsbeständen oder Privatsammlungen heraussucht.
Unabhängige Experten für afrikanische Stammeskunst wären ein guter Weg, und es gibt keinen Grund, um sie nicht zu haben. Wenn Sie ein Bild kaufen, können Sie eine unabhängige Expertise erhalten und wenn Sie eine
Briefmarke oft für weniger als EUR 100 erwerben, ist ein Prüfungszeichen oder ein Photoattest üblich.
Der andere Weg ist, dass man selbst Experte für afrikanische Masken und afrikanische Figuren wird. Dies ist sicher nicht neutral, kann aber sehr gut sein, wenn man gutes Expertenwissen hat Um ein Experte für African Tribal Art zu werden, muss man lange und hart arbeiten. Denken Sie an einen Tennisspieler oder Golfer, wie lange er muss arbeiten, um hervorragend zu sein.
Zu den Experten der Bruneaf zurückzukommen, kann man noch sagen, dass es bei der nächsten Bruneaf wohl ein neues Expertenteam für African Tribal Art geben wird. In einer E-Mail von D.Norden an seinen Kunden von der ersten Antikmesse dieses Jahres in Brüssel berichtet er, dass die Experten für afrikanische Stammeskunst neu sind und nach strengeren Vorgaben arbeiten sollen.
Wichtig ist es, an neutralen Experten festzuhalten. Wir glauben daran, dass neutrale Experten für afrikanische Masken und afrikanische Figuren notwendig sind und wahrscheinlich die Sammlertätigkeit für gehobene Stücke fördern werden. Wir besuchen die nächste Bruneaf und versuchen es herauszufinden, welche Änderungen es gegeben hat.
]]>Blättert man in dem Buch „African Masks „von Iris Hahner- Herzog
et.al. findet man z.B. zwei schöne Danmasken,die mit ihrer
Stoffbekleidung eine gute Vorstellung davon geben, wie die Holzmasken in
einer Kostümierung aussehen können.
Häufig findet man auch Figuren mit Faserschnüren, Lendenschurz und
angebundenen Säckchen. Diese Zutaten sind oft ein Bestandteil der Fetische
Als Sammler muss man sich zuerst einmal mit der Hygiene dieser
Stoffteile beschäftigen. Wenn die die Maske oder die Figur alt sein
soll, müsste auch der Stoff oder die Verschnürung alt sein. Bei den
afrikanischen Klimaverhältnissen verrottet der Stoff noch schneller als
das Holz. So hat man es gelegentlich mit echt zerstörtem Gewebe mit
anhaftendem Schmutz zu tun. Dann ist eine Entscheidung leicht, man wird
den Gegenstand nur dann erwerben wollen mit der festen Absicht, die
Stoff- und Gewebereste zu entfernen. Wenn der Stoff alt, aber sauber
wirkt und der Gegenstand länger im Wohnzimmer eines anderen Sammlers
gestanden hat, wird man in der Regel das Objekt so akzeptieren können.
Ob man das Gewebe und die Stoffteile erhalten oder entfernen will ist
zunächst nicht so entscheidend. Wichtiger ist die Frage, was steckt
darunter.
Vorsichtiges Anheben der Bekleidung und leichtes Verschieben der Schnüre
zeigt, ob es einen Übergang in der Beschaffenheit der der Patina gibt.
Ist kein Wechsel der Oberfläche an der Übergangsstelle erkennbar, wird
man davon ausgehen müssen, dass die Stoffteile oder Schnüre später
angebracht wurden. Eine nicht bedeckte Oberfläche verändert sich durch
den Rauch in den Hütten der Afrikaner. Auch durch eine Beopferung oder
Pflege des Kultgegenstandes wird die Oberfläche an den unbedeckten
Stellen verändert. Die Figur oder die Maske kann trotzdem gut sein. Man
muß nur sehr kritisch hinterfragen, warum die Verkleidung später
angebracht wurde
Wenn deutliche Übergänge auf der Oberfläche zu sehen sind, muss man
diesen Unterschied in der Patina genau prüfen. Ist er durch die oben
erklärten natürlichen Vorgänge entstanden, oder ist er durch eine
nachträgliche Bearbeitung der Figur oder Maske durch Auftragen von
Farbe Schlamm u.s.w. entstanden. Das ist relativ leicht zu erkennen, nur
man muss bewusst drauf schauen.
Bekleidung und Schnüre sind oft sehr dekorativ und bei Fetischfiguren
meit unerläßlich, aber sie sind zunächst immer auch ein Warnsignal.
Ehe man sich zu großen Geldausgaben für Bücher über afrikanische Masken und Figuren entscheidet, ist es gut, wenn man sich über seine Interessen klar geworden ist.
Wenn man akademisches Interesse an der künstlerischen und ethnologischen Wertung der afrikanischen Kunst hat, kommt man an dem Standardwerk „Die Kunst des Schwarzen Kontinents“ von J.Kerchache et al Freiburg 1989 nicht vorbei. Wir konnten zu unseren Preisvorstellungen noch kein Exemplar erwerben und leihen uns das Werk gelegentlich in einer nahe gelegenen Universitätsbibliothek aus.
Die Grundlagen für das Sammeln von afrikanischen Masken und Figuren kann man aus sehr preiswert zu erwerbenden Büchern erhalten.
Für uns gehört noch immer das Taschenbuch von F: Schädler „Afrikanische Kunst“ Heyne Buch 1975 dazu. Aus seinen langjährigen praktischen Erfahrungen nimmt K.Schädler Stellung zu den Problemen des Sammelns und gibt eine prägnante Einführung in die Bedeutung der afrikanischen Masken und Figuren . Von allen wichtigen Stämmen gibt er typische Beispiele von Figuren und Masken. Obwohl die Abbildungen sehr klein und farblich nur schwarz und weiß sind, kann man erstaunlich schnell viele der eigenen Stücke sicher zuordnen.
Eine Einführung in das Sammelgebiet ist auch mit dem preiswerten Buch „Afrikanische Kunst“ von S. Eisenhofer und K. Guggeis , Deutscher Kunstverlag 2002 möglich. Die Bilder der dargestellten Objekte sind farbig und von guter Qualität. Ob man Masken , Figuren,Orakelutensilien, Sitze, Löffel e.t.c. In eigenen Kapiteln behandelt, wie es in diesem Buch vorgenommen wird, oder die Gegenstände besser nur zusammenfassend einem Stamm zuordnet , wird umstritten bleiben. Das eigentliche Problem des Buches ist die Auswahl der Objekte mit den Preisangaben. Ein uns bekannter Sammler fasste das einmal so zusammen:“ Wenn ich mich reich rechnen will, schlage ich „den Eisenhofer„ auf. Die abgebildeten afrikanischen Gegenstände stammen meist von Galerien.Von den Preisen sagen die Autoren, dass dieses Buch ein realistisches Preisgefüge vermitteln will. Für eine Wertung der Qualität müsste man die Objekte in der Hand gehabt haben und wissen, ob und wann diese publiziert wurden. Aber auch so fällt schon der große Qualitätsunterschied der Objekte auf und die Preise korrelieren nicht mit dem Eindruck über die Qualität und bleiben oft für uns unverständlich.
Für unsere Sammlertätigkeit benutzen wir sehr viel die zwei folgenden Bücher:
Bei der Auswahl der Objekte wird die Erfahrung der Autoren sichtbar und die Qualität ist selbst bei der Darstellung in schwarz- weißer Farbe nachvollziehbar.
Für die Kollektion unserer Masken arbeiten wir zudem sehr viel mit den Büchern:
Natürlich haben wir noch viel andere Literatur, aber die vorgestellten Bücher sind eine wesentliche Quelle für unsere Arbeiten.
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