Witterungsbedingtes Altern von Afrikanischen Masken und Figuren
 Sie sind wirklich schön anzuschauen, die von Regen und Sonne ausgemergelten Figuren, die in dieser Form oft noch abstrakter elementarer wirken, als die ursprüngliche Figur.
Natürlich gibt es dieses witterungsbedingte Altern. Aber der Rückschluss, dass ein solches Erscheinungsbild witterungsbedingt alt ist, trifft nicht immer zu.
Gern wird das Beispiel von den Stämmen erzählt, die die geschnitzten Stücke in ein Netz einpacken und es in die Brandung des Meeres legen. Das Meer reibt die Figuren gegeneinander und am Meeressand, bis die Ecken abgeschliffen sind und die Figur abgenutzt faserig wirkt. Aber so will man die Figur auch nicht lassen. Mit Farbe wird ein Teil- oder Ganzanstrich vorgenommen und die Prozedur im Meer wiederholt. Diesmal jedoch viel kürzer, bis man eine gelungene Mischung von Farbe und witterungsbedingter Abnutzung erreicht hat.
Die einfache Alterung durch Eingraben der Figur in den Boden ist eine alt bekannte Geschichte.
Eine richtig faserige alte Figur soll es mit Kalilauge geben. Das zu prüfen, ist uns bislang nicht gelungen. Wir lecken nicht an afrikanischen Figuren, wobei man eventuell noch nicht ganz ausgewaschene Kalilauge schmecken würde. Es hat uns auch bis jetzt noch keiner gesagt: „ diese Figur wurde mit Kalilauge so schön gemacht“. Da Kalilauge nur zersetzend wirkt, aber nicht eine witterungsbedingte Verfärbung verursacht, sollte man bei hellen fasrigen Figuren vorsichtig sein.
Natürlich kann man eine Figur auch einfach der Witterung aussetzen. Regen und Sonne hinterlassen schnell ihre Spuren. Und man darf nie vergessen, dass Zeit in Afrika nicht die Rolle spielt wie bei uns – man hat Zeit in Afrika.
Kategorie: Konservierung und Restauration, Aktualisiert am 03.10.2007 von admin | Anmelden